Auf einen großen Publikumszuspruch hofften die Verantwortlichen der Karl-von-Drais-Schule am Tag der offenen Tür. „2017 hat unsere Schule zehnjähriges Jubiläum gefeiert, da waren es rund 600 Besucher“, berichtete Nadine Strifler, Lehrerin am Gymnasium. Zusammen mit der Realschule kämen sie derzeit auf 270 Kinder und Jugendliche. Die Einrichtung wende sich mit dieser Veranstaltung an alle Viertklässler und Quereinsteiger, einmal in die Klassenräume zu schauen, wo der Nachwuchs der Schule seine Projektarbeiten vorstellte.
Performance wird einstudiert
In den drei Vorbereitungstagen hatte sich die siebte Realschulklasse der Brandmalerei gewidmet. Dabei arbeiteten die Schüler mit einem heißen Werkzeug auf Materialien wie Kork, Leder und Holz. Als Ergebnis entstanden geschriebene oder gemalte Bildkulturen. Der Nachwuchs der fünften Realschulklasse hatte die Zeit genutzt, um aus Müll Musik- und Rhythmusinstrumente zu erstellen.
„In diesem Jahr haben wir zudem den Abraham-Pokal verliehen bekommen“, berichtete Florence Kolivas. Dieser stünde diesmal unter dem Motto „Ängste überwinden- Brücken bauen“. Einige Projekte der Schüler hätten sich an dieser Überschrift orientiert, so die stellvertretende Schulleiterin. „Das macht auch uns Lehrer stolz, dass so viel Vertrauen in die Schule gesetzt wird“, sagte Kolivas. Derzeit studiert die 8. Klasse eine Theaterperformance zum Thema „Ängste überwinden - Brücken bauen“ ein.
Die 7. Realschulklasse hatte bereits am Tag der offenen Tür Brücken geschlagen und die verschiedenen Kulturen in Mannheim näher beleuchtet. Dafür vermittelten die Mädchen und Jungen spielerisch Begriffe aus der Herkunftssprache sowie die Besonderheiten der Kulturen. Musikalisch setzte neben der Schulband auch die Percussiontruppe „Karl-von-Drums“ ein Ausrufezeichen.
Auch die Selbstverteidigungs-AG wollte mit einer Show im Foyer nicht zurückstehen. Meryem Vildan Duran und Selin Özen hatten mit ihren Mitschülern ein römisches Katapult gebaut. Überhaupt gebe es auf der Schule viele handwerklich begabte Kinder, bestätigten die beiden 14-jährigen Gymnasiastinnen.
Andere hätten ein Marsmobil gefertigt. „Es ist schön, dass unserer Eltern da sind und wir uns von dieser Seite zeigen können“, betonte das Duo. Mohammed Bagra Aktas ließ seiner Begabung in der Küche bei der Zubereitung eines türkischen Bohneneintopfs freien Lauf. „Dieser nennt sich Fasülye“, erklärte der 15-Jährige.
So viel Kreativität erstaunte Florence Kolivas nicht. „Unsere Schule bietet für alle Schüler von den Klassen fünf bis sieben extra Coachingstunden“, betonte sie. Für jede Klasse gebe es zudem Klassenlehrerstunden, in denen individuell auf die Schüler eingegangen werden könne. Darüber hinaus erhalten alle Abschlussklassen spezielle Vorbereitungskurse in den Ferien, um mit einem möglichst optimalen Abschlusszeugnis den nächsten Lebensabschnitt anzugehen. jba
© Mannheimer Morgen, Freitag, 09.03.2018